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Freitag, 19. Juni 2015

Der Adler und die Taube

Ein Adlerjüngling hob die Flügel
Nach Raub aus;
Ihn traf des Jägers Pfeil, und schnitt
Der rechten Schwinge Sennkraft ab!
Er stürzt’ herab in einen Myrtenhain,
Fraß seinen Schmerz drey Tage lang,
Und zuckt’ an Qual
Drey lange, lange Nächte lang;
Zuletzt heilt’ ihn
Allgegenwärtger Balsam
Allheilender Natur.
Er schleicht aus dem Gebüsch hervor,
Und reckt die Flügel, ach!
Die Schwingkraft weggeschnitten!
Hebt sich mühsam kaum
Am Boden weg,
Unwürdger Raubbedürfniß nach,
Und ruht tieftraurend
Auf dem niedern Fels am Bach,
Und blickt zur Eich’ hinauf,
Hinauf zum Himmel,
Und eine Thräne füllt sein hohes Auge.
Da kömmt muthwillig durch die Myrtenäste
Hergerauscht ein Taubenpaar,
Läßt sich herab, und wandelt nickend
Ueber goldnen Sand am Bach,
Und ruckt einander an.
Ihr röthlich Auge buhlt umher
Erblickt den Innigtraurenden.
Der Täuber schwingt neugiergesellig sich
Zum nahen Busch, und blickt
Mit Selbstgefälligkeit ihn freundlich an.
Du trauerst, liebelt er;
Sey gutes Muthes, Freund!
Hast du zur ruhigen Glückseligkeit
Nicht alles hier?
Kannst du dich nicht des goldnen Zweiges freun,
Der vor des Tages Glut dich schützt?
Kannst du der Abendsonne Schein,
Auf weichem Moos am Bache, nicht
Die Brust entgegenheben?
Du wandelst durch der Blumen frischen Thau,
Pflückst aus dem Ueberfluß des Waldgebüsches dir
Gelegne Speise, letzest
Den leichten Durst am Silberquell.
O Freund, das wahre Glück ist die Genügsamkeit,
Und die Genügsamkeit hat überall genug!
O Weise, sprach der Adler, und trüb’ erst
Versinkt er tiefer in sich selbst,
O Weisheit! du redst wie eine Taube.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832)

Montag, 15. September 2014

Von echten Lehrbüchern

Gewisse Bücher scheinen geschrieben zu sein,
nicht damit man daraus lerne,
sondern damit man wisse,
dass der Verfasser etwas gewusst hat.
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832)

Montag, 8. September 2014

Von der Langsamkeit

Wer sichere Schritte tun will,
muss sie langsam tun.
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832)

Montag, 1. September 2014

Von Wünschen

Unsere Wünsche sind Vorgefühle der Fähigkeiten,
die in uns liegen,
Vorboten desjenigen,
was wir zu leisten imstande sein werden.
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832)

Montag, 25. August 2014

Vom Augenblick

Halte immer an der Gegenwart fest.
Jeder Zustand,
ja jeder Augenblick ist von unendlichem Wert,
denn er ist der Repräsentant einer ganzen Ewigkeit.
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832)

Montag, 18. August 2014

Von Leidenschaften und Irrtümern

Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt,
der lasse sich begraben.
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832)

Montag, 11. August 2014

Von der Voraussetzung für gute Antworten

Wenn du eine weise Antwort verlangst,
musst du vernünftig fragen.
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832)

Montag, 4. August 2014

Vom Zweifel

Mit dem Wissen wächst der Zweifel.
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832)

Montag, 28. Juli 2014

Von Licht und Schatten

Wo viel Licht ist,
ist starker Schatten.
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832)

Montag, 21. Juli 2014

Von der Tat

Es ist nicht genug zu wissen - man muss auch anwenden.
Es ist nicht genug zu wollen - man muss auch tun.
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832)

Montag, 14. Juli 2014

Von Sünden

Wir erschrecken über unsere eigenen Sünden,
wenn wir sie an anderen erblicken.
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832)

Montag, 17. November 2008

Von Helden und Männern....

Man kann nicht immer ein Held sein,
aber man kann immer ein Mann sein.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832)

Mittwoch, 12. November 2008

Nimm auch Hindernisse leicht...

Auch aus Steinen,
die einem in den Weg gelegt werden,
kann man Schönes bauen.

Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832

Donnerstag, 20. März 2008

Erinnerungen

Willst du immer weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen,
Denn das Glück ist immer da.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832)

Sonntag, 16. März 2008

Der gesunde Menschenverstand...

Der Menschenverstand wird mit dem gesunden Menschen rein geboren,
entwickelt sich aus sich selbst
und offenbart sich durch ein entschiedenes Gewahrwerden und Anerkennen des Notwendigen und Nützlichen.
Praktische Männer und Frauen bedienen sich dessen mit Sicherheit.
Wo er mangelt, halten beide Geschlechter,
was sie begehren, für notwendig
und für nützlich, was ihnen gefällt.

Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832

Dienstag, 4. März 2008

Von schlechten Büchern....

Es gibt Bücher, durch welche man alles erfährt
und doch zuletzt von der Sache nichts begreift.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832)

Sonntag, 2. Dezember 2007

Es gibt eine Zeit zum...

Alles hat seine Zeit!
(Johann Wolfgang von Goethe)

Mittwoch, 7. November 2007

Zitat von Johann Wolfgang von Goethe

So eine Arbeit wird eigentlich nie fertig,
man muß sie für fertig erklären,
wenn man nach Zeit und Umständen
das möglichste getan hat.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832)

Dienstag, 23. Oktober 2007

Zitat von Johann Wolfgang von Goethe

Einer neuen Wahrheit ist nichts schädlicher
als ein alter Irrtum.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832)