Dienstag, 30. September 2008

Herbstgedicht

Herr: Es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten reif zu sein
gib Ihnen noch zwei südlichere Tage
dräng sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr
wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird lesen, wachen, lange Briefe schreiben
und wird auf den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

(Rainer Maria Rilke, 1875-1926)

Dienstag, 9. September 2008

Die Freiheit des Menschen...

Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,
dass er tun kann,
was er will,
sondern,
dass er nicht tun muss,
was er nicht will.

(Jean-Jacques Rousseau, 1712-1778)

Donnerstag, 4. September 2008

Von Verrücktheit und Glück...

Die höchste Form des Glücks
ist ein Leben
mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.

(Erasmus von Rotterdam, 1469-1536)

Dienstag, 2. September 2008

Mode als Verbrechen!

Die Mode ist ein ästhetisches Verbrechen.
Sie will nicht das Endgültig-Gute,
das Endgültig-Schöne.
Sie will immer nur etwas Neues.

(Peter Altenberg, 1859-1919)